Archiv: Fan-Dab - Tanz der Schwerter

Auf dieser Seite teilen wir einen Magazinartikel aus dem Jahr 1980, der sich mit dem thailändischen Schwertkampf "Fan Dab" beschäftigt.

📅  2024-11-08  /  📝  2025-03-26  /  📖    /  ⏱️  7 Min.

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  • Der Artikel von 1980 stellt die Kunst des Fan-Dab-Schwertkampfes (siehe DAB) vor und erklärt seine wachsende Popularität in Europa.
  • Die Pahuyuth-Schule war maßgeblich an der Einführung und Verbreitung des thailändischen Schwertkampfes in Deutschland beteiligt.

Titel: Archiv: Fan-Dab - Tanz der Schwerter

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Auf dieser Seite teilen wir einen Artikel aus dem Jahr 1980, der sich mit dem thailändischen Schwertkampf „Fan Dab“ und dessen Verbreitung in Europa befasst. Der Artikel stammt aus einer Zeit, in der die thailändische Kultur und insbesondere das thailändische Kampfwissen noch weitgehend unbekannt in der westlichen Welt waren und bietet eine spannende Perspektive auf dieses Stück Kampfkunstgeschichte.

Artikel

1980 Fan Dab Tanz der Schwerter

Transkription / Übersetzung

Unter den zahlreichen Varianten ost-asiatischer Selbstverteidigungskünste gewinnt der Kampf mit dem thailändischen Langschwert, in früheren Zeiten die wichtigste Waffe der ritterlichen Krieger Thailands überhaupt, immer mehr Anhänger. Es gibt viele Gründe, warum Fan-Dab, so lautet die thailändische Bezeichnung für diesen Kampfsport, auch in unseren Breiten ständig an Beliebtheit gewinnt. Das Interesse für einen nicht ganz alltäglichen Sport steht sicher bei vielen Budoka an erster Stelle. Daneben dürfte aber auch der Hang zur Erhaltung alter, fast vergessener Kulturen und deren Überlieferung von Bedeutung sein.

Nur wenige Menschen beherrschen den Schwertkampf der Thai vollendet. Allein ein wahrer Meister versteht es, das Schwert wie einen Teil seines eigenen Körpers zu bewegen und unter Kontrolle zu halten. Eine solche Fertigkeit erfordert nicht nur jahrelanges, hartes Training, sondern setzt auch ein hohes Maß an sportlicher Begabung voraus.

Der Tanz mit zwei Schwertern bleibt den Meistern des Fan-Dab allein vorbehalten. Er wird mit besonderen, auf die körperlichen Fähigkeiten des Tänzers abgestimmten Schwertern vorgeführt. Dieser Säbeltanz fordert ein Höchstmaß an Konzentration und Körperbeherrschung.

Fan-Dab ist ein Kampfsport, der nicht nur von Männern ausgeübt werden kann. Immer mehr Frauen begeistern sich dafür. Denn nicht die Kraft und Wucht mit der ein Schwerthieb ausgeführt wird ist ausschlaggebend, sondern die saubere Technik, die Anpassung an die jeweilige Kampfsituation und ein gutes Reaktionsvermögen sind entscheidend für den Sieg.

Anmerkungen zum Artikel

Obiger Artikel enthält einige Ungenauigkeiten, die im Laufe der Zeit durch bessere Übersetzungen und ein umfassenderes Verständnis der Materie im Westen korrigiert wurden:

  • Die Bezeichnung „Fan-Dab“ (schlagen-Schwert bzw. Schwert schlagen) wurde mittlerweile durch ein schlichtes „DAB“ (Schwert) ersetzt.
  • DAB war nicht die Waffe „ritterlicher Krieger“, sondern die der Freikämpfer sowie auch der Soldaten.
  • DAB ist keine Kampfsportart, sondern eine Kampfkunst.
  • Da Thailand erst im Jahr 1939 gegründet wurde und diese Schwertkampfart wesentlich älter ist, kann man beim DAB nur bedingt von „Thai-Schwertkampf“ oder „thailändischem Schwertkampf“ sprechen.
  • Im Pahuyuth gibt es keine „Meister“, sondern nur Lehrer im Sinne von Wissensvermittlern.

Inhaltliche Unschärfen und Übersetzungsfehler, wie diese, sind ein Beleg für die sprachlichen und kulturellen Herausforderungen, denen sich das damalige Muai-Thai-Studio (später Pahuyuth-Schule) stellen musste.

Die Pahuyuth-Schule und ihre Rolle

Die 1975 in Berlin gegründete Pahuyuth-Schule, ursprünglich als Muai-Thai Studio bekannt, war die erste Institution in Deutschland, die sich der Verbreitung thailändischer Kampfkünste widmete. Der 1980 erschienene Artikel „Fan Dab – Tanz der Schwerter“ fiel in eine Zeit wachsenden Interesses an asiatischen Selbstverteidigungskünsten und trug wesentlich dazu bei, den thailändischen Schwertkampf einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. In Zusammenarbeit mit der thailändischen Regierung förderte die Schule das kulturelle Erbe des thailändischen Volkes im Westen und legte damit den Grundstein für die heutige Popularität traditioneller thailändischer Kampfkünste und Kampfsportarten in Europa.

Fazit

Der Artikel „Fan Dab – Tanz der Schwerter“ aus dem Jahr 1980 dokumentiert die frühen Bemühungen der Pahuyuth-Schule, traditionelles Kampfkunstwissen aus Südostasien in Europa bekannt zu machen. In einer Zeit, als asiatische Kampfkünste im Westen weitgehend unbekannt waren, trug dieser Artikel wesentlich dazu bei, Interesse und Verständnis für diese einzigartigen Disziplinen und die thailändische Kultur zu wecken.

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