Krabi Krabong

Krabi Krabong ist eine thailändische Kampfsportart, die ursprünglich als Showkampf für den Adel konzipiert wurde.

  • Krabi Krabong entstand während der Regentschaft von König Rama II (1809-1826 n.Chr.) als repräsentative und sichere Show-Sportart für den Adel.
  • Ab 1920 wurde es dank Ajarn Nak Thaephatsadin Na Ayutthaya öffentlich zugänglich und populär.
  • Krabi Krabong war niemals für den Kriegseinsatz gedacht, sondern dient ausschliesslich ästhetischer Unterhaltung und sportlicher Ertüchtigung.

Was ist Krabi Krabong?

Als Krabi Krabong (Säbel und Stock) bezeichnet man ein eine Art Showkampf bzw. Kampfsport, der während der Regentschaft von König Rama II (1809-1826 n.Chr.) erfunden wurde.

Hintergrund

Das Krabi Krabong wurde ursprünglich erfunden, um eine attraktive, repräsentative und sichere sportliche Betätigung für noble Herrschaften zu sein. Später entstand daraus eine Art Bühnenfechten für Theaterstücke und zur Unterhaltung von ausländischen Gästen am Königshof. Für mehr als ein Jahrhundert war das Krabi Krabong ausschließlich Mitgliedern des Königshauses vorbehalten.

Erst im Jahr 1920 n. Chr. brachte ein Mann namens Ajarn Nak Thaephatsadin Na Ayutthaya (mit wohlwollender Unterstützung von König Rama VI) das Krabi Krabong in die Öffentlichkeit.

Wenige Jahre später (etwa um 1936) wurde Krabi Krabong in das Curriculum der thailändischen Sporthochschulen aufgenommen. Von hier aus wurde das Krabi Krabong zu einem Breitensport in Thailand.

In jüngster Zeit wurde vielen Menschen (insbesondere Nicht-Thailändern) erzählt, dass das Krabi Krabong von den alten Kriegern Siams erfunden wurde um auf Schlachtfeldern zu kämpfen. Ebenso wie das Muay Boran war Krabi Krabong jedoch niemals in einem Kriegseinsatz.

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Mehr Wissen

Die Hauptwaffen im Krabi Krabong sind der Säbel (Krabi) und der Langstock (Krabong, Ploong). Es gibt jedoch auch Techniken mit anderen Waffen wie Glefen (Ngaw) und Schilden (Lo) oder Unterarmschilden (Mai Sawk). Der Fokus liegt dabei auf leichten Waffenimitaten oder Replikawaffen. Kriegswaffen wie das Dab kommen in der Regel nicht zum Einsatz.

Krabi Krabong entstand im 19. Jh. n. Chr. am Königshof als spielerische Nachahmung von Erzählungen realer südostasiatischer Schwertkämpfer. Es unterscheidet sich vom Muay Thai und DAB, da es keine Techniken mit Faust, Fuß, Ellbogen oder Knie enthält, die auf die aktive Schädigung des Gegners abzielen. Eine Verbindung zum Muay Thai besteht daher höchstens durch einzelne übernommene Show-Techniken und die gemeinsame Herkunft aus Siam. Beide Stile (Krabi Krabong und Muay Thai) verfolgen bis heute separate Lehrtraditionen, ohne eine vollständige Integration von Waffen- und waffenlosen Techniken. Im Gegensatz zu beiden verbindet das DAB seit jeher Schwertkampf und den Einsatz körpereigener Waffen, wodurch eine nahtlose Kombination beider Elemente ermöglicht wird.

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