Freikämpfer
Als Freikämpfer (auch „freie Kämpfer“) bezeichnet man Angehörige des Pahuyuth. Der Begriff stammt von paramilitärischen Spezialkräften und Söldnern.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Freikämpfer stammen historisch aus paramilitärischen und unabhängigen Söldnereinheiten.
- Das Pahuyuth-Ideal der Freiheit umfasst persönliche und kämpferische Unabhängigkeit.
- Die Freikämpfer der Moderne basieren auf einem reformierten Lehrkonzept seit 1952.
Inhalt
Was ist ein Freikämpfer?
Ein Freikämpfer ist ein Kämpfer oder Kämpferin des Pahuyuth, einer Kampfkunsttradition, die Freiheit und Unabhängigkeit als zentrale Werte betont. Ursprünglich bezeichnete der Begriff unabhängige paramilitärische Kräfte und Guerillas, die außerhalb regulärer Armeen agierten. Im Pahuyuth umfasst der Begriff nicht nur die physische, sondern auch die psychologische und emotionale Freiheit.
Hintergrund
Der Begriff „Freikämpfer“ bezeichnete ursprünglich paramilitärische Spezialkräfte und unabhängige Söldner, die außerhalb der regulären Armeen operierten. In Südostasien waren Freikämpfer von etwa 4.500 v. Chr. bis 1782 n. Chr. aktiv. Sie agierten staatsunabhängig und übernahmen vielfältige Rollen: als Söldner im Kampf, als Heiler in der Gemeinschaft oder als Einsiedler in der Zurückgezogenheit. Über Jahrhunderte hinweg trugen sie maßgeblich zur Verteidigung des Landes bei und prägten maßgeblich die Geschichte des heutigen Thailands.
Das Ideal der Freiheit
Der Begriff der Freiheit bezieht sich im Kontext des Pahuyuth auf den Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit im eigenen Lebensalltag und ebenso nach unumschränkter kämpferischer Freiheit und Souveränität. Vor allem ist damit jedoch das Streben nach Loslösung von unvorteilhaften Selbstwertgefühlen (Stolz), falschen Idealen (Vorbilder) und Emotionen gemeint. Das Loslösen von diesen und anderen freiheitshemmenden Faktoren ist ein fortwährender Entwicklungsprozess, der als psychische Selbsteinstellung bezeichnet wird.
Freikämpfer im historischen Kontext
Im historischen Kontext unterscheidet man zwischen den alten Freikämpfern und den Freikämpfern der Moderne:
Die ersten Freikämpfer waren die Glie Gauw Piehnong bzw. Glie-Kämpfer, die sich etwa um 2500 v.Chr. gegen die Besetzung durch die Chinesen zur Wehr setzten. In späteren Zeiten wurden freie paramilitärische Kräfte und Söldner als Freikämpfer bezeichnet. Diese gehörten nicht dem regulären Militär an, sondern kämpften als Guerillas für die Freiheit des Landes.
Die Ära der alten Freikämpfer endete mit der Hinrichtung von König Tak Sin im Jahr 1782 n. Chr., der einen gravierenden Machtwechsel zur Folge hatte. Die Existenz der alten Freikämpfer und ihre Bedeutung für die Geschichte Südostasiens wurde aus den Geschichtsbüchern getilgt. Die verbliebenen Freikämpfer zogen sich in den Untergrund zurück.
Etwa 170 Jahre später, im Jahr 1952 n. Chr., entschied ein Konvent der wenigen noch lebenden Pahuyuth Lehrer, dass die Kampfkunst zu reformieren und für künftige Generationen zu bewahren sei. Dies war die Grundlage für das heutige Lehrkonzept des Pahuyuth. Die nach 1952 ausgebildeten Pahuyuth Kämpfer bezeichnet man als Freikämpfer der Moderne.