Taktisches Messerwerfen 101 - Tutorial für Anfänger
In diesem Beitrag mit Video-Tutorial erhältst eine Einführung in taktisches Messerwerfen, wie es im Pahuyuth gelehrt wird.
📅 2023-08-02 / 📝 2025-03-26 / 📖 MIED, Techniken für Fortgeschrittene / ⏱️ 12 Min.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Flexibilität durch improvisierte Waffen: Anstatt speziell designte Wurfmesser zu verwenden, liegt der Fokus auf dem Werfen von Alltagsgegenständen wie Buttermessern oder Schraubenziehern, was die Anpassungsfähigkeit in realistischen Situationen fördert.
- Technik und Präzision über Stärke: Das Ziel ist es, durch saubere Technik Genauigkeit und Kontrolle zu entwickeln, anstatt auf Kraft zu setzen. Dies wird durch Regeln wie das korrekte Steckenbleiben der Messer trainiert.
- Mentale Komponente des Loslassens: Das Messerwerfen dient nicht nur der körperlichen Ausbildung, sondern auch der mentalen Stärke.
Inhaltsverzeichnis
Beitragsdetails
Titel: Taktisches Messerwerfen 101 - Tutorial für Anfänger
Autor: Pahuyuth
Kategorien: MIED, Techniken für Fortgeschrittene
Schlagwörter: Half-Spin, Messerwerfen, No-Spin, Pahuyuth, Präzision, Selbstverteidigung, Training, Wurftechniken, improvisierte Waffen, mentale Stärke
Über dieses Tutorial
In der Welt des Messerkampfes gibt es zahlreiche Techniken und Fertigkeiten, die man erlernen kann. Eine besonders faszinierende und vielseitige Fähigkeit ist das Messerwerfen, das seit jeher Bestandteil der traditionellen Mied (Messerkampf) Ausbildung im Pahuyuth ist.
Messerwerfen im Pahuyuth
Im Pahuyuth unterscheidet sich das Messerwerfen von vielen anderen Lehrmethoden dadurch, dass keine speziellen Wurfmesser oder Wurfsterne verwendet werden. Stattdessen liegt der Fokus auf improvisierten Waffen. Ob Buttermesser, Kampfmesser, Nägel, Schraubenzieher, Scheren oder sogar Äxte – der Schüler lernt, alltägliche Gegenstände im Nahkampf effektiv einzusetzen. Dies sorgt für eine realistischere und vielseitigere Fertigkeit, die in vielen taktischen Szenarien und Gefahrensituationen nützlich sein kann.
Das Ziel ist es, mit allem werfen zu können, was gerade verfügbar ist, und nicht auf speziell designte Wurfmesser angewiesen zu sein. Dieser Ansatz sorgt nicht nur für Flexibilität, sondern vermeidet auch unnötige Kosten. Anfänger beginnen oft mit simplen Buttermessern, da sie leicht verfügbar sind und man keine teuren Werkzeuge verliert, falls sie einmal beschädigt oder verloren gehen.
Im Video demonstrieren „Tarzan“ und „Miiprai“ verschiedene Grundwurfarten auf unterschiedlichen Distanzen. Sie zeigen, wie man verschiedene Wurfobjekte und Körperbewegungen, einschließlich Fall- und Rolltechniken, miteinander kombiniert. Der Fokus liegt hier nicht auf der Ästhetik oder Show-Elementen, wie es bei sportlichen Wettbewerben oft der Fall ist, sondern auf praktischer Umsetzbarkeit und taktischer Flexibilität im Kampf.
Die Kunst des Loslassens
Taktisches Messerwerfen im Pahuyuth ist jedoch mehr als nur eine physische Fertigkeit. Es ist auch ein Weg zur Entwicklung psychischer Resilienz. Schüler lernen, sich Herausforderungen zu stellen, Frustrationen zu überwinden und Selbstvertrauen aufzubauen.
Ein zentrales Element dabei ist die sprichwörtliche „Kunst des Loslassens“. Indem der Werfer die Waffe loslässt, wird auch das Ego und emotionale Anspannung losgelassen. Diese Technik kann zu einer entspannten Lebenseinstellung führen und dabei helfen, innere Konflikte oder Aggressionen zu bewältigen. Somit trägt das Messerwerfen nicht nur zur Selbstverteidigung bei, sondern auch zur persönlichen Entwicklung von Körper und Geist.
Tutorial Video
Aufnahmedatum: 21.07.2023 | Videosprache Deutsch | Untertitel: Englisch
Zusammenfassung
Das Tutorial „Taktisches Messerwerfen 101“ bietet eine umfassende Einführung in das Werfen von Messern und ähnlichen Objekten. Es richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene und behandelt verschiedene Techniken, Übungsstrategien und Sicherheitsaspekte, die für eine effektive Praxis wichtig sind. Die Struktur des Tutorials gliedert sich in verschiedene Abschnitte, die die Grundlagen des Messerwerfens, fortgeschrittene Techniken, improvisierte Wurfobjekte und praxisorientierte Herausforderungen abdecken. Im Folgenden werden die zentralen Inhalte nach Themen und Timecodes gegliedert zusammengefasst.
Einleitung (00:00)
Das Video beginnt mit einer kurzen Einführung, in der die Faszination des Messerwerfens beschrieben wird. Es wird erklärt, dass Messerwerfen sowohl für sportliche Zwecke als auch für den Nahkampf eingesetzt werden kann. Das Ziel des Tutorials ist es, den Teilnehmern zu vermitteln, wie sie mit einfachen Mitteln effektive Wurftechniken erlernen können.
Worauf wird geworfen? (00:59)
In diesem Tutorial wurde eine speziell konstruierte Übungswand verwendet, die aus standardmäßigen Vierkanthölzern besteht, die eng aneinanderliegen. Dies ermöglicht es, dass die Holzfasern das Wurfobjekt besser aufnehmen und es weniger wahrscheinlich ist, dass Splitter entstehen oder Messer zurückspringen. Zusätzlich wurde die Wand befeuchtet, um die Holzfasern zu dehnen, wodurch ebenfalls die Splitterbildung reduziert wird. Unterhalb der Wand befindet sich eine Gummimatte, die den Boden vor herunterfallenden Messern schützt.
Womit wird geworfen? (03:17)
Anstelle teurer Wurfmesser wird auf preiswerte, improvisierte Objekte zurückgegriffen. Dazu zählen einfache Buttermesser, Schraubenzieher, Zimmermannsnägel und kaputte Küchenmesser. Der Fokus liegt darauf, mit allem, was verfügbar ist, umgehen zu können. Das Ziel ist es, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zu fördern, um in unvorhersehbaren Situationen bestehen zu können.
Wie übt man Messerwerfen? (06:00)
Im Rahmen der Pahuyuth-Ausbildung wird empfohlen, dass alle geworfenen Messer in der Zielwand stecken bleiben müssen, bevor die Übungseinheit beendet wird. Dies fördert die Genauigkeit und Disziplin der Teilnehmer. Es gibt auch eine Regel zur Winkelkontrolle: Messer, die in einem ungünstigen Winkel stecken (z.B. weniger als 45 Grad), gelten als „nicht getroffen“.
Techniken im Überblick
Technik 01 bis 03: Stich verlängern (08:17 – 10:21)
- Technik 01 (08:17): Verlängerter Stich auf Armlänge. Das Messer wird in einer Bewegung wie ein Stich in die Wand geführt.
- Technik 02 (09:17): Verlängerter Stich von oben. Das Messer wird aus einer erhöhten Position nach unten geführt.
- Technik 03 (10:21): Verlängerter Stich von unten. Diese Technik wird z.B. aus dem Sitzen ausgeführt, um das Messer von unten in das Ziel zu befördern.
No-Spin-Techniken (11:00 – 18:18)
- Technik 04 (No-Spin von oben, 11:00): Das Messer wird ohne Rotation von oben geworfen.
- Technik 05 (No-Spin seitlich, 17:10): Ein seitlicher Wurf, bei dem das Messer keine Rotation erfährt.
- Technik 06 (No-Spin von unten, 18:18): Das Messer wird von unten geworfen, ohne sich zu drehen.
Half-Spin-Techniken (21:03 – 26:27)
- Technik 07 (Half-Spin von oben, 21:03): Das Messer rotiert um 180°, bevor es ins Ziel trifft.
- Technik 08 (Half-Spin seitlich, 24:33): Ein halbrotierender seitlicher Wurf.
- Technik 09 (Half-Spin von unten, 26:27): Ein halbrotierender Wurf von unten, z.B. aus einer niedrigen Position.
Exotische Objekte (28:27)
Ein wichtiger Teil des Tutorials ist das Werfen von exotischen Objekten. Es wird erklärt, wie verschiedenste Alltagsgegenstände, wie Schraubenzieher, Spatel oder sogar Holzbeutel, geworfen werden können. Das Ziel ist es, mit unterschiedlichen Gewichtungen und Formen zu arbeiten, um Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zu entwickeln.
Hamstertod (34:11)
Der sogenannte „Hamstertod“ beschreibt den Schockzustand, in den Personen verfallen können, wenn sie von einem Messer getroffen werden. Dieser Zustand kann lebensgefährlich sein und resultiert nicht zwingend aus der physischen Verwundung, sondern oft aus der mentalen Reaktion auf die unerwartete Verletzung mit einem geworfenen Messer.
Fortgeschrittene Techniken (38:37 – 53:48)
- Technik 10 (vom Liegen/Sitzen, 38:37): Messer werden aus einer sitzenden oder liegenden Position geworfen, um dynamische Situationen zu simulieren.
- Technik 11 (randomisiert vom Stuhl, 43:06): Während man auf einem Stuhl sitzt, wird das Messer in verschiedenen Winkeln geworfen.
- Technik 12 (seitlich liegend, 46:43): Messer werden aus einer seitlich liegenden Position geworfen, was eine hohe körperliche Flexibilität erfordert.
- Technik 13 (Aufstehpuppe / Affenrolle rückwärts, 47:22): Diese Technik kombiniert eine rollende Bewegung mit dem Werfen, um den Fluss der Bewegung zu trainieren.
- Technik 14 (mit 180° Drehung, 49:36): Das Messer wird nach einer 180° Körperdrehung geworfen.
- Technik 15 (Affenrolle vorwärts, 53:48): Das Werfen wird während einer vorwärts ausgeführten Rolle trainiert.
Showtechnik versus Kampftechnik (56:29)
Es wird ein Unterschied zwischen Show- und Kampftechniken gemacht. Showtechniken zielen auf spektakuläre Bewegungen ab, während Kampftechniken auf Effizienz und Effektivität fokussieren.
Technik 16 bis 18: Sprünge und Drehungen (59:13 – 01:01:23)
- Technik 16 (Froschsprung, 59:13): Ein dynamischer Sprung wird genutzt, um das Messer zu werfen.
- Technik 17 (Aufsprung / Kip Up, 01:00:32): Das Messer wird geworfen, nachdem man sich aus einer liegenden Position aufspringt.
- Technik 18 (Full-Spin, 01:01:23): Das Messer rotiert komplett um die eigene Achse, bevor es das Ziel trifft.
Hinweise zur Abnahme (01:04:02)
Es wird erklärt, wie man sicherstellt, dass alle Messer korrekt in der Zielwand stecken und wie man eventuelle Schäden an Messern repariert, um die Sicherheit beim weiteren Training zu gewährleisten.
Das Thema „Loslassen“ (01:05:32)
Zum Schluss wird betont, dass das Messerwerfen auch eine mentale Komponente hat. Es geht darum, nicht nur das Messer loszulassen, sondern auch mentale Blockaden. Das Werfen wird als eine meditative Übung dargestellt, die hilft, innere Anspannungen zu lösen und die Konzentration zu steigern.
Fazit
Das Tutorial bietet eine umfassende Anleitung zum Messerwerfen und zeigt sowohl einfache als auch komplexe Techniken, die sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sind. Der Fokus liegt dabei auf Improvisation, Flexibilität und der mentalen Vorbereitung. Die verschiedenen Wurftechniken und Übungen tragen dazu bei, die Fähigkeiten zu erweitern und in dynamischen, realistischen Situationen anwendbar zu machen.
FAQ – Häufige Fragen zum Messerwerfen
Brauche ich spezielle Wurfmesser, um mit dem Messerwerfen anzufangen?
Nein, im Pahuyuth geht es primär darum, improvisierte Waffen zu nutzen. Du kannst mit einfachen Buttermessern, Schraubenziehern, Scheren oder ähnlichen haushaltsüblichen Gegenständen üben. Der Fokus liegt auf der Flexibilität und dem Umgang mit allem, was zur Verfügung steht, anstatt auf speziell designten Wurfmessern. Das macht das Training realistischer und vielseitiger.
Ist das Messerwerfen sicher, wenn ich es zu Hause übe?
Messerwerfen birgt Risiken, insbesondere wenn Sicherheitsvorkehrungen missachtet werden. Sorge dafür, dass niemand vor oder neben dir steht, wenn du wirfst. Verwende eine solide Wurfwand aus Vierkanthölzern, die gut fixiert und möglichst ohne Lücken angeordnet ist. Eine Gummimatte vor der Wand hilft, den Boden vor herabfallenden Messern zu schützen. Es ist wichtig, dass immer nur Personen hinter dem Werfenden stehen, um Verletzungen zu vermeiden.
Wie finde ich den richtigen Abstand zur Zielscheibe?
Der richtige Abstand hängt von deiner Technik und dem Gewicht des Messers ab. Beginne am besten mit einer Distanz, bei der du das Messer noch als Stichverlängerung verwenden könntest. Von dort kannst du dich schrittweise weiter entfernen, bis du mit dem Messerwurf eine gute Rotation erreichst. Je nachdem, ob du das Messer am Griff oder an der Klinge hältst, variiert auch die erforderliche Distanz.
Was mache ich, wenn das Messer nicht stecken bleibt?
Es ist ganz normal, dass Messer nicht immer stecken bleiben. Das kann an der Rotation, der Wurftechnik oder der Ausrichtung des Messers liegen. Eine wichtige Regel im Training ist, nicht aufzuhören, bis alle Messer stecken. Wenn das Messer nicht korrekt in der Wand steckt oder abprallt, nimm es einfach wieder auf und versuche es erneut. Dieser Prozess trainiert Geduld und Präzision. Achte darauf, die Rotationsgeschwindigkeit durch Anpassung deines Handgelenks und des Griffs zu kontrollieren, um die Trefferquote zu verbessern. Zusätzlich kannst du versuchen, den Wurfwinkel anzupassen, um eine bessere Eindringtiefe zu erzielen.
Welches Wurfmesser eignet sich für Anfänger?
Für Anfänger sind Wurfmesser generell nicht empfehlenswert. Sie sind nicht nur teuer, sondern auch schlecht für die korrekte Entwicklung der Wurftechnik. Stattdessen sollten Anfänger mit improvisierten Gegenständen wie einfachen Buttermessern oder Schraubenziehern üben, um eine solide Grundlage zu schaffen, bevor spezialisierte Messer zum Einsatz kommen.
Kann man mit jedem Messer werfen?
Man kann im Prinzip mit jedem Messer werfen, weil es beim Messerwerfen vor allem auf die richtige Technik, den Griff und das Timing ankommt, nicht auf das Messer selbst. Solange man den Schwerpunkt des Messers kennt und die Drehbewegung kontrolliert, kann man praktisch jedes Messer so werfen, dass es stabil fliegt und mit der Spitze ins Ziel trifft.
Was ist der Trick beim Messerwerfen?
Der Trick beim Messerwerfen besteht darin, die Rotation des Messers zu kontrollieren. Das erreicht man, indem man den Griff, die Distanz zum Ziel und den Wurfradius richtig anpasst. Je nach Entfernung greifst du das Messer an der Klinge oder am Griff und wirfst es so, dass es sich genau im richtigen Moment mit der Spitze ins Ziel dreht. Die Kunst liegt darin, die Drehung und den Winkel des Wurfs präzise abzustimmen.