Vermittlerstufe

Als Vermittlerstufe bezeichnet man im Pahuyuth die Entwicklungsabschnitte von Blaugurt (angehender Lehrer) und Rotgurt (Lehrer).

  • Blaugurte sind vollständig ausgebildete Kämpfer und beginnen ihr Lehrerstudium.
  • Wissensvermittlung im Pahuyuth fokussiert auf die Kompetenz, nicht auf die Person.
  • Lehrernamen bleiben anonym, um den Schutz und die Tradition zu wahren.

Was ist die Vermittlerstufe?

Als Vermittlerstufe bezeichnet man im Pahuyuth die Entwicklungsabschnitte von Blaugurt (angehender Lehrer) und Rotgurt (Lehrer). Die Vermittlerstufe folgt auf die Lernstufe.

Hintergrund

Die Farbe Blau wird oft mit herrschaftlicher Obrigkeit und Adel gleichgesetzt. Dahinter steht jedoch weniger die Auszeichnung einer vermeintlich höher gestellten Person (im Pahuyuth sind alle Menschen grundsätzlich gleich), sondern viel mehr der Hinweis an den Träger eines solchen Gurtes, sich mit seinem Status und der daraus folgenden Verantwortung als Kämpfer und als Mensch auseinanderzusetzen, um seine persönliche Selbstfindung und Erkenntnis voranzutreiben.

Mit dem Erhalt eines Blaugurtes gelten Angehörige des Pahuyuth als vollständig ausgebildete Kämpfer in ihrer jeweiligen Disziplin. Damit haben sie sich circa fünfzig Prozent der möglichen Inhalte in dieser spezifischen Disziplin erschlossen. Um Vollendung zu erreichen, bedarf es eines weiterführenden Studiums als Lehreranwärter sowie der gegebenenfalls noch nicht erlernten Pahuyuth Disziplinen.

Pahuyuth gurtstufen und qualifikation

Niemand vermittelt Wissen

Mit dem Eintritt in die Lehrstufe verlieren Praktizierende des Pahuyuth ihren Schülerstatus und den verliehenen Kämpfernamen. Von da an gelten sie als namenlose Kämpfer. Sie werden entweder als „Herr Blaugurt“ oder „Frau Blaugurt“ bzw. „Herr Lehrer“ oder „Frau Lehrerin“ angesprochen, können aber auch selbst einen oder mehrere Kämpfernamen wählen. Diese weisen häufig auf Geistwesen oder Rachegeister hin.

Bei Angehörigen der Lehrstufe wird nicht mehr von „lebendigen“ (aktiven) Kämpfern ausgegangen, die nach Siegen und Anerkennung streben. Stattdessen rückt nunmehr die sinnbildliche Wissensvermittlung eines Geistes aus vergangener Zeit in den Fokus. Deshalb werden die Klarnamen von Lehrern im Pahuyuth niemals veröffentlicht oder in den Vordergrund gerückt. Ebenso wie der verliehene Kämpfername dient auch das selbstgewählte Pseudonym traditionell dem Schutz einer inaktiven Person vor Verfolgungen.

Davon abgesehen geht es im Pahuyuth seit je her niemals um den Vermittler von Wissen (Person), sondern ausschließlich um das Wissen bzw. die Wissensvermittlung (Kompetenz). Wissen existiert unabhängig von einer Person.

Die Frage nach der Herkunft eines Lehrers oder der seines Kampfwissens wird daher üblicherweise wie folgt beantwortet:

Ich bin niemand. Ich komme von nirgendwo her und ich gehe ins Nirgendwo. Ich wurde von niemandem ausgebildet und ich helfe jemandem dabei, ein niemand zu werden.“

Mehr Wissen

Die Vermittlerstufe beginnt mit dem Erhalt des Blaugurtes. Dies setzt voraus, dass ein Kämpfer etwa fünfzig Prozent der möglichen Lerninhalte seiner spezifischen Disziplin beherrscht. Der nächste Schritt ist ein weiterführendes Studium zum Rotgurt zur Vervollständigung seines Wissens.

Die Anonymität dient dem Schutz der Lehrer und dem Erhalt der Tradition. Im Pahuyuth soll der Fokus auf das vermittelte Wissen liegen, nicht auf der Person des Lehrers.

Der Blaugurt symbolisiert einen vollständig ausgebildeten Kämpfer, der Verantwortung übernimmt und sich mit seiner Rolle als Kämpfer und Mensch auseinandersetzt.

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