Linksauslage
Als Linksauslage (auch Orthodox oder Normalauslage genannt) bezeichnet man eine Ausgangsstellung bei der der linke Fuß vorne und der rechte Fuß hinten steht.
Was ist Linksauslage?
Die linkshändige Haltung, auch orthodoxe Haltung oder Normalauslage genannt, ist die häufigste Grundstellung im Boxsport. Bei dieser Auslage steht das linke Bein vor dem rechten Bein, und der Boxer ist in der Regel Rechtshänder.
Das Gegenteil einer Linksauslage bezeichnet man als Rechtsauslage. Kämpfer, die beide Auslagen beherrschen, bezeichnet man als Switch Hitter.
Die Linksauslage bietet rechtshändigen Boxern mehr Durchschlagskraft für die dominantere, rechte Hand ist und eine Körperdrehung ist in der Linksauslage besser möglich. In der Linksauslage ist die rechte Hand die Schlaghand, was bedeutet, dass sie für kraftvolle Schläge genutzt wird. Die Linksauslage Haltung ermöglicht auch eine bessere Verteidigung gegen ebenfalls rechtshändige Gegner.
Linksauslage im Boxsport
So wie die meisten Menschen entweder Rechts- oder Linkshänder sind, haben auch die meisten Boxer eine bevorzugte Schritt-Körper-Haltung. Die Mehrheit der Boxer boxt in der Linksauslage, die deshalb auch als „Normalstellung“ bezeichnet wird. In dieser Position spielt die Führhand eine entscheidende Rolle, um den Abstand zum Gegner zu kontrollieren und Angriffe zu initiieren.
Rechtsausleger sind für viele Linksausleger ungewohnt zu boxen. Der seltener vorkommende Schlagabtausch zwischen beiden Grundstellungen erfordert für den linkshändigen Boxer eine veränderte Taktik, Technik und Bewegung. Außerdem sind Anpassungen in der Distanzarbeit notwendig.
Gute Boxer können auch während des Kampfes in die jeweils andere Position wechseln und so Vorteile ausnutzen oder Nachteile vermeiden. Ein Wechsel der Grundstellung während eines Kampfes ist oft mit körperlicher Anstrengung und einem Verlust des Rhythmus verbunden. Deshalb empfehlen viele Boxtrainer ihren Schützlingen, frühzeitig ihre bevorzugte Haltung zu finden und nur in besonderen Situationen oder bei Bedarf von ihr abzuweichen.
Ausbildung von Linksausleger-Boxern
Beim Unterrichten von Anfängern wird zwischen natürlichen Rechtshändern und natürlichen Linkshändern sowie Rechtsauslegern unterschieden, die erst aufgrund einer Verletzung oder einer individuellen Vorliebe gelernt haben, mit der anderen Hand zu führen. Die Ausgangslage, also die Grundstellung oder Auslage, spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da sie mit der Positionierung der Hände und Füße des Boxers verbunden ist und verschiedene Auslagetypen entstehen lässt. Dementsprechend sind unterschiedliche Herangehensweisen notwendig, um die Grundhaltung zu vermitteln.
Während Rechtshänder bzw. Linksausleger nur minimal in ihrer Herangehensweise umgestellt werden müssen, benötigen natürliche Linkshänder eine wesentlich umfangreichere Umschulung ihrer motorischen Fähigkeiten. Nicht jeder Boxtrainer ist für eine derartige Ausbildung qualifiziert und nicht jeder Boxstall ist in der Lage oder Willens einen natürlichen Linkshänder zu fördern.
Hier spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle – viele Boxpromoter wollen nicht riskieren, in einen Boxer mit Rechtsauslage zu investieren, dessen Entwicklungspotenzial durch häufige Niederlagen gegen orthodoxe Kämpfer in einem frühen Stadium seiner Karriere eingeschränkt werden könnte. Ein weiterer Faktor, der zu dieser Entwicklung beiträgt, ist, dass es den meisten Amateurvereinen an geeigneten Sparringspartnern für junge Rechtsausleger fehlt. Dadurch werden bereits in einem frühen Stadium künstliche Defizite geschaffen.
Linksauslage als Grundstellung im Pahuyuth bzw. Muai
Im Pahuyuth bzw. Muai werden Techniken grundsätzlich in beiden Auslagen trainiert. Im Partnertraining und Sparring wird der Wechsel der Auslagen gezielt gefördert, um den Anforderungen des MUAI, wie dem Kampf gegen mehrere Gegner (siehe Rudelboxen), gerecht zu werden. Alle MUAI-Kämpfer müssen beide Auslagen sowie deren Wechsel und weitere Kampfpositionen beherrschen und sind somit als Switch Hitter ausgebildet.