Was ist Saiyasart?

Als Saiyasart (Wahrheitswissen oder Wissen über das Nichts) bezeichnet man ein Wissensgebiet, das sich mit nicht-körperlichen Phänomenen aller Art auf der Basis von Logik und Rationalität auseinandersetzt.

Geschichtlicher Ursprung

Nach der überlieferten Legende und im Zusammenhang mit der Geschichte des Pahuyuth, lässt sich die Vermutung aufstellen, dass die Wurzeln des Saiyasart vor mehreren tausend Jahren im Altai-Gebirge zu suchen sind.

Das Gebiet wurde zu damaliger Zeit von der Schamanenkultur geprägt, was die Historiker zu der Theorie über die Abstammung des Saiyasart bewegt hat. Von den Schamanen ist bekannt, dass sie sich mit den Seelen (Geistern) von allen möglichen Wesenheiten befassten, und im Einklang mit der Natur lebten. Der schamanische Glauben an die Reinkarnation und das Karma ist ebenfalls mit dem Saiyasart identisch. Bemerkenswert ist jedoch der Unterschied, dass das Saiyasart über kein Trommelritual verfügt, wie es bei den Schamanen der Fall war.

Das Saiyasart der Frühzeit hatte auch die Bezeichnung You Wu (Sein und Nichtsein). Diejenigen, die als Medium die Verbindung zwischen den Lebenden und dem Jenseits herstellen konnten, wurden ebenfalls so bezeichnet. Die Lebenden übermittelten Grüße und baten um Hilfe aus dem Jenseits. In umgekehrter Richtung wurden die Botschaften aus dem Jenseits an die Lebenden geleitet. Das gesamte Gesellschaftsleben dieser Zeit war durch die Botschaften aus dem Jenseits beeinflusst und gesteuert, wodurch die Menschen, die als Medium fungieren konnten zu besonderem Ansehen gelangt waren. Zu dieser Zeit traten die You Wu auch als Geistheiler mit magischen Fähigkeiten auf Dadurch bedingt sind die Thais von Anfang an sehr eng mit Geistern und einer magieorientierten Kultur verbunden.

Die Übermittlung des sogenannten Urtextes, der innerhalb eines eingeweihten Personenkreises immer wieder von Person zu Person weitergegeben wurde, machte den Zugang für Außenstehende kaum möglich. Als Laie konnte man nur soviel erfahren, als dass das Saiyasart die Fähigkeiten für den Umgang mit Geistern und der magischen Heilung beinhaltete. Erst viel später, als durch die Ansammlung von Selbsterfahrungen und Erkenntnissen ein beruflich bedingtes, eigenes Wissens gebiet entstanden war, lockerte sich auch der Zugang zu dem Wissen des Saiyasart. Die Glaubensrichtungen Brahmanismus und Buddhismus, die das Wissen des Saiyasart für eigene Zwecke benutzten, und auch den Urtext auf ihre eigene Weise nach ihrer Überzeugung interpretierten, trugen zu der weiteren Öffnung des Saiyasart Wissens bei.

Saiyasart als Wegweiser zur Selbstfindung

Saiyasart bedeutet – das Wissen über die Wahrheit-, welches durch sich selbst zur Erkenntnis gebracht werden kann. Sowohl die Lehrerpersönlichkeit als auch der Urtext selbst, bzw. sonstige literarische Interpretationen, stellen lediglich Wissensquellen bezüglich des Wegweisers sowie den Ansammlungen von Erkenntnissen dar, die zur Unterstützung der Selbstfindung zur Verfügung gestellt werden. Ob, oder inwieweit der Schüler zum Ziel gelangt, hängt allein von ihm selbst ab.

Andererseits ist das Saiyasart ein eigenständiges Wissensgebiet, für das weder ein Anfangspunkt noch ein chronologischer Aufbau besteht. Der Lernprozess ergibt sich aus einer endlosen Themenfolge, die bei einem Thema beginnt und dort letztendlich auch endet.

Das Saiyasart versteht sich als eine alternative Methode oder ein Weg, um die unterdrückt im Unterbewusstsein befindliche Wahrheit ins momentane Bewusstsein zu transportieren oder umzusetzen. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, den Sinn und Zweck des eigenen Daseins zu erkunden oder seine Erfüllung vorzunehmen oder auch nicht. Das Ergebnis ist die eigentliche Wahrheit, die jeder für sich persönlich durch das Saiyasart erlangen und bestätigen kann, und die immer gleich ist.

Der Prozess der Wahrheitsfindung

Die Problematik die durch den Lernprozess des Saiyasart und der damit verbundenen Selbsterkenntnis besteht, ergibt sich trotz vorausgegangener praktischer Experimente und Erkundungen, durch die Auseinandersetzung der eigenen Psyche und dem Bewusstsein der Persönlichkeit. Die Auseinandersetzungen beziehen sich auf gegensätzliche Wahrnehmungen im Bezug zu ihrer Realität, der Betrachtung von Realem und Logischem als fundamentale Realität, dem Verwerfen und Akzeptieren von emotionaler Empfindlichkeit sowie der Vision von Sein und Nichtsein. Die Verhaltenshinweise für den Lernprozess des Saiyasart bezüglich dieser Auseinandersetzungen unterscheiden zwischen den zwei Gruppen der Rahmenbedingungen und der Voraussetzungen.

Es ist durchaus nicht unüblich, dass Schüler oder Laien, die sich ohne Behutsamkeit, Vorsicht und die Hinweise über die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen mit dem Wissensgebiet befassen, psychische Störungen davontragen können. Jedoch können auch für erfahrene Personen, die die Grundregeln übersehen oder sich fahrlässig verhalten, Folgeschäden entstehen. Insbesondere für denjenigen, der seinen Selbstfindungsprozess mit zu großer Eile zum Ziel bringen möchte, wobei er es weder erreicht, noch sich in irgendeiner anderen Weise vorwärtsbewegt.

Die Verhaltenshinweise waren und bleiben durch einen rein empfehlenden Charakter definiert. Um ein persönliches Risiko jedoch so gering wie möglich zu halten, ist das Folgeleisten der Regeln unumgänglich. Besonders bei Schülern, die noch nie zuvor mit einem solchen Wissensgebiet in Berührung gekommen sind und die Tragweite der Folgen selbst nicht richtig abschätzen können.

Die Urtexte des Saiyasart

Der Urtext des Saiyasart ist eine Art von komprimierter Textzeile, in der eine konkrete Wahrheit wiedergegeben wird. Mit Wahrheit ist dabei die tatsächliche Wahrheit von allem Existierenden gemeint, über die jede Wesenheit in ihrem Unterbewusstsein verfügt. Die inhaltliche Darstellung des Urtextes ist von der jeweiligen Übersetzung abhängig, also von den Personen, die in verschiedenen Zeitabschnitten mit ihrer Wortwahl und ihrem sprachlichen Ausdruck die Definition vornehmen. Ohne eine Interpretation wäre es äußerst schwierig die Angaben richtig auf- nehmen und verstehen zu können. Auf der anderen Seite sind auch das persönliche Aufnahmevermögen und die Verfügbarkeit für eine Auswertung entscheidende Faktoren für das Verständnis und das Erreichen der tatsächlichen Wertigkeit des Urtextes.

Mit der Erkenntnis aus dem Urtext findet auch die erfolgreiche Transformation der Wahrheit vom Unterbewusstsein zum Bewusstsein statt, und die Selbstfindung der eigenen Wahrheit beginnt. Das bedeutet, dass die Selbstfindung das Erkunden des eigenen Sinns im Dasein ist, für das für jedermann ein eigenes Muster, bzw. eine eigene Vorlage besteht. Mit dem Erfolg gelangt man gleichzeitig auch zu der Erkenntnis, dass der Grund für die Existenz des Saiyasart durch das Saiyasart selbst bestätigt wird.

Saiyasart Meditation

Die praktische Durchführung für das Verständnis des Saiyasart Wissens ist die Meditation, die sich in vier Stufen unterteilt.

  1. Die Betrachtungsmeditation (Mohng) ist die Betrachtung der existierenden Wesenheit durch seine verfügbaren Aspekte
  2. Die Bewusstseinsmeditation (Samnueg) ist die Erkenntnis über sich selbst.
  3. Die Wahrnehmungsmeditation (Haehn) ist die Erfahrung über die Verhältnisse und Abhängigkeiten zwischen allen Wesenheiten.
  4. Die Erkundungsmeditation (Sanjohn) ist die Betrachtung und Wahrnehmung von Wesenheiten verschiedener Existenzsphären.

Die Lehre der Wesenheiten

Nach dem Saiyasart unterscheiden sich die Wesenheiten zwischen organischen und anorganischen Wesenheiten.

Die organischen Wesenheiten sind all die, die bedingt durch ihre Form, bzw. ihre Struktur mittels der Seh- und Tastorgane erfassbar sind. Zusätzlich unterschieden sie sich zwischen denen, die über eine eigene Dynamik (funktionelle Eigenschaften) verfügen, und denen ohne eigene Dynamik.

Die anorganischen Wesenheiten unterscheiden sich nach dem Wegweiser des Saiyasart in drei Energieformen.

  1. Die Energieform die selbst In Erscheinung tritt (Jit = Seele).
  2. Die Energieform die durch eine Einwirkung freigesetzt wird (Saiy = Phänomen).
  3. Die Energieform die durch Schöpfung in Erscheinung tritt (Jahn = Transformation).

Die Gruppe der anorganischen Wesenheiten stellt somit all das dar, was mit dem Bewusstsein, bzw. der Psyche zu tun hat, und durch Seh- und Tastorgane nicht direkt wahrnehmbar ist.

Saiyasart und das traditionelle Freikämpfer-Wissen

Die Ansammlung von Experimenten und die daraus entstandenen Erkenntnisse sind in der heutigen Zeit zu eigenständigen Wissensbereichen entwickelt worden.

  1. Aus der Gruppierung der organischen Wesenheiten anstand die traditionelle Freikämpfer-Heilkunde mit Heilpflanzen, Heilkräutern, Akupressur und die traditionelle Thaimassage. Weiterführend hat das Wissen über die Heilung von Menschen, spiegelbildlich das Kampfsystem Pahuyuth erweitert.
  2. Aus der Gruppierung der anorganischen Wesenheiten entstand die Geistheilung, das fungieren als Medium (Wahrsagen), sowie die Erschaffung von magischen Schutzpatronen.

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