Phi Tai Thang Klom
Phi Tai Thang Klom bezeichnet in der thailändischen Geisterwelt den Geist einer Frau, die während der Schwangerschaft zusammen mit ihrem ungeborenen Kind verstorben ist.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Phi Tai Thang Klom sind duale Geisterwesen und gelten als die rachsüchtigste Form der thailändischen Phi Tai Hong.
- Sie entstehen durch den Tod einer schwangeren Frau und ihres ungeborenen Kindes, oft während der Geburt.
- Diese Geister werden oft mit Okkultismus und Amuletten in Verbindung gebracht, denen magische Eigenschaften zugeschrieben werden.
Inhalt
Was ist Phi Tai Thang Klom?
Phi Tai Thang Klom (auf Thailändisch: ผีตายทั้งกลม) ist der Begriff für einen Geist, der aus dem Tod einer schwangeren Frau und ihres ungeborenen Kindes entsteht. Diese Geisterform wird als besonders rachsüchtig und gewalttätig beschrieben. Sie unterscheidet sich von den allgemeinen Unfallgeistern (Phi Tai Hong) durch ihre duale Natur: Mutter und Kind bilden ein schizoid wirkendes Geistwesen, das oft als schwer zu besänftigen gilt.
Hintergrund
Nach thailändischem Glauben entsteht ein Phi Tai Thang Klom, wenn eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind während der Geburt sterben, oft durch Komplikationen. Solche Geister gelten als äußerst stark, da sie nicht nur als „einfache“ Unfallgeister auftreten, sondern eine doppelte Präsenz darstellen. Dies macht sie für Exorzisten besonders herausfordernd.
Diese Geister sollen Orte heimsuchen, an denen schwangere Frauen häufig sterben könnten, wie Krankenhäuser oder Abtreibungskliniken. Es wird behauptet, dass sie Fehl- und Totgeburten verursachen und Frauen während der Geburt verletzen können.
Laut der thailändischen esoterischen Lehre Saiyasart versuchen diese Geister ihre unerfüllte Geburtserfahrung zu „vervollständigen“. Da die Mutter zu Lebzeiten keine Geburt abgeschlossen hat, misslingen ihre Versuche, was zu weiteren Geburtsunfällen führt. Diese tragische Dynamik führt zu einem Kreislauf von Schmerz und Sehnsucht, der den Geist zu einem besonders mächtigen und komplexen Wesen macht.
Phi Tai Thang Klom in der thailändischen Nekromantie
In der thailändischen Okkultszene sind Amulette, die mit den Überresten von Phi Tai Thang Klom hergestellt wurden, sehr begehrt. Ihnen werden besondere Kräfte zugeschrieben. Es heißt, dass der Muttergeist Attribute wie „metta“ (liebende Güte) und „maha saneah“ (Charme) verleihen kann, während der Geist des Kindes Glück und Reichtum bringt. Diese Amulette sind daher bei Okkultisten sehr populär. Geister, die durch Ertrinken entstanden sind, gelten als besonders mächtig.
Historische Erwähnungen
Laut den Berichten von Jeremias van Vliet, einem Direktor der Niederländischen Ostindien-Kompanie, wurden im 17. Jahrhundert in Ayutthaya schwangere Frauen lebendig unter Stadtmauern begraben. Anders als die rachsüchtigen Phi Tai Thang Klom wurden diese Geister zu Schutzgeistern, die die Stadt oder die Gebäude schützen sollten. Sie konnten durch Opfergaben besänftigt werden.
Phi Tai Thang Klom in der Populärkultur
Das Motiv der Phi Tai Thang Klom ist in der thailändischen Literatur, in Filmen und Comics weit verbreitet. Ihre tragische Geschichte und die Dualität ihrer Existenz machen sie zu einer faszinierenden Figur in der thailändischen Geisterwelt.