Magische Gestalt

Als Magische Gestalt bezeichnet man im Saiyasart Phänomene von Wesenheiten, die nach ihrem Ableben in Erscheinung treten.

  • Magische Gestalten erscheinen meist in der letzten Lebensgestalt.
  • Die Todesumstände beeinflussen die Art der Geistererscheinung.
  • Verschiedene Geistertypen haben unterschiedliche Eigenschaften und Wirkungen.

Was ist eine Magische Gestalt?

Als Magische Gestalt (Pieh bzw. Phi) bezeichnet man im Saiyasart Phänomene von Wesenheiten, die nach ihrem Ableben in Erscheinung treten. Im Volksmund sind magische Gestalten das was man „Geist“ oder „Geistererscheinung“ nennt.

Hintergrund

Unter dem Begriff Geister (Pieh bzw. Phi) zusammengefasst, sind die Erscheinungsformen dieser Phänomene unterschiedlich, jedoch überwiegend auf die letzte Gestalt zu Lebzeiten beschränkt.

Nach der alten Definition vieler Glaubensrichtungen befinden sich die Geister von Menschen, die ums Leben gekommen sind im Zustand einer Geisterwelt, das als Zwischenstadium zur Wiedergeburt zwischen Himmel und Hölle bezeichnet wird. Die Art und Weise in der die Menschen starben, wirkt dabei in den meisten Fällen als Kriterium bezüglich ihrer magischen Gestalt und aller sonstigen Einflüsse auf die Lebenden.

Beispiele für Magische Gestalten

  • Wandergeist (Pieh Sampawasrie, Pieh Panejorn): Hierbei handelt es sich um die Geister von Verstorbenen, die noch keine Gelegenheit zur Wiedergeburt hatten. Sie wandern zu unterschiedlichen Orten und Plätzen, und machen durch ihren Unmut oder ihr Vergnügen mittels ihrer Erscheinung bei den Lebenden auf sich aufmerksam.
  • Hausgeist (Piehbaan Piehruehn): Die Hausgeister sind Geister von Familienvorfahren oder ehemaligen Grundbesitzern, die sich zum Schutz der Nachkommen oder des Besitzes dort aufhalten. Nach europäischer Definition werden sie Poltergeister genannt.
  • Unfallgeist (Pieh Tayhong): Die Geister von Menschen und Tieren, die gewaltsam oder durch einen Unfall starben, und sich deswegen nicht mit dem Tod abfinden können. Dadurch treten sie immer wieder an der Todesstelle in Erscheinung.
  • Krankengeist (Pieh Tayhah): Die Geister von Menschen und Tieren, die durch Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder eine Vergiftung, oder durch die Einwirkung eines Geistes (Spuk) verstarben, und nun auf die klägliche Trennung ihrer Seele von ihrem Körper aufmerksam machen.
  • Schwangerengeist (Pieh Taytangglomm): Die Geister von schwangeren Frauen oder Tieren, die während der Schwangerschaft oder bei der Entbindung zusammen mit dem Kind verstarben. Ihr besonders tragischer Tod lässt sie kurz vor dem Tod in Erscheinung treten oder auf sich aufmerksam machen
  • Heiliger Geist (Pieh Jauw): Frauen oder Männer die nach ihrem Ableben von den Hinterbliebenen einen Anbetungsplatz errichtet bekommen, so dass sich ihre Seelen freiwillig oder unfreiwillig dort aufhalten.
  • Tiergeist (Pieh Sang): Die Geist eines Tigers, die durch das Fressen unzähliger menschlicher Körper die Fähigkeit hat, eine Menschengestalt zu simulieren (Sang), um dadurch leichter an menschliche Beute heranzukommen.

Mehr Wissen

Ja, viele Kulturen berichten von Geistern und Geistererscheinungen mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie Poltergeistern in Europa oder Ahnengeistern in Afrika. Die Formen und Interpretationen variieren jedoch stark.

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