Tiefschlag
Ein Tiefschlag ist ein Begriff aus dem Boxsport, der einen Schlag bezeichnet, der unterhalb der Gürtellinie ausgeführt wird und in der Regel illegal ist.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Ein Tiefschlag ist ein Schlag unterhalb der Gürtellinie, der in den meisten Kampfsportarten als illegal und unsportlich gilt.
- Tiefschläge können schwere Verletzungen verursachen, darunter Genitaltraumata, Harnröhrenrisse und dauerhafte Schäden am Fortpflanzungssystem.
- Während Tiefschläge im Kampfsport verboten sind, werden sie in der Selbstverteidigung oft als effektives Mittel propagiert, ohne auf mögliche rechtliche Konsequenzen hinzuweisen.
Inhalt
Was ist ein Tiefschlag?
Ein Tiefschlag ist ein Treffer, der absichtlich oder unabsichtlich auf den Bereich unterhalb der Gürtellinie, einschließlich der Genitalien, ausgeführt wird. Im Allgemeinen ist ein Tiefschlag jeder Angriff auf die Leistengegend. Bei Männern bedeutet dies in der Regel einen Schlag gegen die Hoden, bei Frauen einen Schlag gegen die Schamlippen bzw. die Klitoris. In den meisten Kampfsportarten und Kampfkünsten ist ein Tiefschlag als unsportliches Verhalten oder Regelverstoß definiert und somit verboten.
Tiefschläge verursachen in der Regel stumpfe Traumata im Genitalbereich, die mit entsprechenden Schmerzen einhergehen und zu einer vorübergehenden Lähmung oder Bewusstlosigkeit führen können. Sie können ebenso schwere Folgeschäden verursachen, einschließlich Hodentrauma und Riss der Harnröhre (vor allem bei Männern) und Inkontinenz (vor allem bei Frauen). Auch dauerhafte Schäden am Fortpflanzungssystem können auftreten.
Weil derartig schwere Verletzungen zumeist nicht mit
- dem Ideal eines sportlichen Wettstreits
- den wirtschaftlichen Interessen
- den Interessen der Kämpfer
- dem Zuschauererlebnis
vereinbar sind, sind Tiefschläge im Kampfsport üblicherweise verboten.
Tiefschläge im Kampfsport
Ein Tiefschlag (auch Low Blow genannt) ist ein Schlag in die Leistengegend. Er gilt in vielen Kampfsportarten wie Boxen, Muay Thai, Kickboxen, Mixed Martial Arts, Taekwondo und einigen Formen des Karate sowie in anderen Kampfsportarten als illegal. Je nach den Regeln der jeweiligen Sportart kann dies ein Grund für eine Disqualifikation sein oder auch nicht.
Die absichtliche Verursachung eines Tiefschlags wird im Kampfsport in der Regel als unsportliches Verhalten betrachtet. Schwere oder absichtliche Tiefschläge werden oft mit einer Verwarnung oder der Disqualifikation vom Kampf durch den Schiedsrichter geahndet.
Tiefschläge in der Selbstverteidigung
Tiefschläge werden in vielen Selbstverteidigungsmethodiken als probates Mittel zum Selbstschutz angepriesen. Die wenigsten Ausbilder weisen jedoch auf mögliche Konsequenzen hin, die eine Anwendung eines derartig schweren Angriffs in der Praxis haben kann. Je nach Einzelfall, anzuwendender Gesetzeslage und jeweiliger Rechtssprechung können dabei unter Umständen schwere strafrechtliche Konsequenzen und hohe Schadensersatzforderungen entstehen. Da dies dem Marketing der meisten SV-Anbieter abträglich ist, wird dies jedoch häufig unterschlagen.
Tiefschläge im Pahuyuth
Im Pahuyuth (Kampfkunst) sind Tiefschläge grundsätzlich nicht verboten. Da es für die Durchführung eines Tiefschlages jedoch keiner besonderen Ausbildung bedarf, liegt hierauf kein Unterrichtsschwerpunkt. Die seitliche Grundstellung des Pahuyuth reduziert die Gefahr eines Tiefschlags.