Inhalt
Durchführung
Der Kämpfer setzt zunächst einfache Angriffs- und Verteidigungstaktiken im Rahmen der Basistechniken (Mae Mai) ein und versucht in passenden Momenten, den Gegner durch eine spezialisierte Technikvariante (Look Mai) bzw. eine Kombination (Mai Gon) gezielt zu verletzen oder außer Gefecht zu setzen. Der Einsatz einer solchen kampfentscheidenden Technik gleicht dem Biss einer Kobra, was dieser Kampftaktik ihren Namen eingebracht hat.
Die meisten Kobra-Kämpfer sind von vornherein auf eine oder mehrere Kampftechniken spezialisiert und haben „ihr Gift“ weit genug entwickelt, so daß ein Fehlschlag nicht allzu häufig vorkommen sollte. Der Gegner muß seine Verteidigung stärker als üblich ausbauen und sehr umsichtig handeln, um nicht dem „Biss der Kobra“ zum Opfer zu fallen. Als besonders kunstvoll gilt es einen Kobrakämpfer mit seinem eigenen „Gift“, sprich seiner eigenen Spezialisierung, zu besiegen.
Historische Bedeutung
In früheren Zeiten wurde bei MUAI-Kämpfen auf die erfolgreiche Durchführung oder Vereitelung von Techniken gewettet. Der Ausgang eines Kampfes war dabei sekundär, denn die eigentliche Faszination lag darin zu sehen, ob es einem Kämpfer gelänge, seine Techniken und Taktiken erfolgreich durchzusetzen oder nicht. Erst durch die Industrialisierung des Muay Thai verschob sich der Schwerpunkt auf, für die breite Masse leicht verständliche, Punkte, Siege und Niederlagen.
Die Kobrakampf-Taktik nutzten meist Kämpfer, die in einem sehr hohem Maß von ihren Techniken und Taktiken überzeugt waren, denn nur ein einziger Fehler bei der Anwendung ihres Giftes konnte schon die Niederlage bedeuten. Zu sehen ob und wie ein Kobra-Kämpfer sein Gift zum Einsatz bringen kann oder ob er möglicherweise selbst zum Opfer eines Giftbisses werden würde, dürfte für Kenner der Materie ein überaus faszinierendes und bewettenswertes Ereignis gewesen sein.
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