Was ist Muay Farang?

  1. Bezeichnung für einen nichtthailändischen Muay Thai Kämpfer.
  2. Bezeichnung für nichtthailändische Kampfarten, die aus dem Muay Thai abgeleitet wurden.

Muay Farang als Bezeichnung für ausländische Kämpfer

Als Muay Farang (Ausländer-Muay) bezeichnet man einen nicht-thailändischen Muay Thai Kämpfer. Häufig sind damit auch Touristen gemeint, die in ihrem Urlaub an Muay Thai Kursen teilnehmen. Muay Farang ist eine abschätzige, wenn nicht sogar herabwürdigende Bezeichnung, die dem thailändischen Nationalstolz entspringt.

Muay Farang als Bezeichnung für ausländisches Muay Thai

Um den Tourismus zu fördern und das Image des Landes zu prägen, entschied die thailändische Regierung in den Siebziger und Achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, Muay Thai verstärkt im Ausland zu promoten. Das Muay Thai (siehe auch Muay Veti, Muay Rajadamnern, Muay Lumpinee) gelangte weltweit als „Nationalsport Thailands“ oder „härtester Kampfsport der Welt“ zur Popularität.

In Folge dessen entstanden außerhalb Thailands verschiedene Ableger des Muay Thai, die sich vom dem im Ursprungsland Thailand praktizierten Muay Thai unterscheiden.

Üblicherweise handelt es sich dabei beispielsweise ein abgewandeltes Regelwerk (z.B. veränderte Rundenzeiten oder zusätzliche Schutzausrüstung), zum Teil veränderte Techniken (z.B. kein Ellenbogeneinsatz oder keine Knietechniken) und vor allem ein, aus Sicht der Thai, abweichendes kulturelles Verständnis (z.B. kein Wai Khru Ram Muay, kein Wettgeschäft oder einen spürbar „nichtthailändischen“ Kampfstil).

Diese nichtthailändischen Ableger des Muay werden von ihren Betreibern zwar ebenfalls als „Muay Thai“ oder „Thaiboxen“ am Markt positioniert. Sie haben jedoch, aus Sicht der Thais, nur wenig mit dem eigentlichen Muay Thai gemein. Um eine Abgrenzung zu diesen nicht sortenreinen und damit aus Sicht der Thai eben nicht-authentischen Muay-Arten zu schaffen, entstand der Sammelbegriff „Muay Farang“, der, ebenso wie die Bezeichnung für nichtthailändische Kämpfer, vom thailändischen Nationalstolz und einer gewissen Geringschätzung geprägt ist.

Damit ein Kampfstil als „Muay Farang“ klassifiziert wird, reicht es für die meisten Thais aus, wenn es sich bei dem Kämpfer, Trainer oder Veranstalter nicht um einen reinrassigen Thai handelt. Ob eine Ausbildung oder Zertifizierung von thailändischer Stelle vorliegt oder nicht, spielt dabei keine Rolle, weil dabei die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund stehen. Sofern sich das allgemeine Verständnis der Thais nicht grundlegend ändert, ist und bleibt es ein Muay Farang.

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