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Zeitdokument – Schreiben der Königlich Thailändischen Botschaft vom 18.08.1980

Auf dieser Seite teilen wir ein Dokument aus den Achtziger Jahren, in dem die Abteilung für Erziehungsfragen der Königlich Thailändischen Botschaft ihre Freude, Dankbarkeit und Bewunderung für die Tätigkeit des Muai-Thai-Studios, das heute unter dem Namen Pahuyuth-Schule bekannt ist, zum Ausdruck bringt.

Die genauen Umstände, die zu diesem Schreiben führten, sind uns nicht mehr bekannt, aber auch heute setzen wir uns für den Schutz und die Pflege von traditioneller Kampfkunst (Pahuyuth) und Kultur (die der Freikämpfer) durch Aufklärung und Unterrichtung ein.

Eine Transkription bzw. Übersetzung dieses Schriftstückes sowie Zusatzinformationen zum historischen Kontext befinden sich weiter unten auf dieser Seite.

Transkription / Übersetzung

Königlich Thailändische Botschaft
Abteilung für Erziehungsfragen
Am Michaelshof 6
5300 Bonn 2

Doc. Sor Ror. 0713/1708 (Garuda-Symbol)

18. August 1980

Betreff: Erklärung zum Betrieb des Muai-Thai-Studios

Zu Händen: (REDIGIERT)

Bezug nehmend auf Ihr Schreiben vom 7. August 1980

Gemäß dem Referenzschreiben haben Sie verschiedene Dokumente und Berichte über den Betrieb des Muai-Thai Studio Instituts eingesandt. Die Abteilung für Erziehungsfragen hat dies zur Kenntnis genommen und ist ebenso erfreut wie dankbar, sowie voller Bewunderung darüber, dass Sie es geschafft haben, dieses Institut zu organisieren und gut zu betreiben.

Es ist nicht nur ein Weg, die thailändischen Kampfkünste zu verbreiten, sondern auch ein Weg, Ausländern indirekt zu helfen, die thailändischen Kampfkünste und die Kultur zu verstehen.

Wir bitten Sie, uns weiterhin zu informieren und wünschen Ihnen für die Zukunft viel Erfolg im weiteren Verlauf Ihrer Tätigkeiten.

Mit freundlichen Grüßen,
(REDIGIERT)
(REDIGIERT)
Zuständige Aufsichtsperson
In der Bundesrepublik Deutschland

Historischer Kontext

Die Pahuyuth Schule wurde im Jahr 1975 als „Muai-Thai Studio“ in Berlin-West gegründet. Sie war die erste Schule in Deutschland, die das damals noch unbekannte „thailändische Kämpfen“ publik gemacht hat. Zu den Aufgaben dieser Lehrstätte gehörte es unter anderem den thailändischen Sportkampf (Muay Veti, Muay Thai, Thaiboxen) und die thailändische Kultur in Europa zu fördern, weshalb man in jener Zeit häufig von z.B. „Thailändischem Sportkampf“, den „Techniken der Thai“ und „Muai Thai“ (mit „i“, was übrigens die Originalschreibweise ist) anstelle von MUAI bzw. PAHUYUTH sprach.

Das Pahuyuth selbst ist kein Sport und streng genommen auch keine thailändische Kampfkunst (Thailand wurde erst 1939 gegründet). Nichtsdestotrotz ist es der Ursprung aller thailändischen und vieler südostasiatischen Kampfkünste und Kampfsportarten, weshalb man zu jener Zeit Teile des Pahuyuth (Insbesondere des MUAI) dazu verwendete, um in Deutschland und Europa „Thai-Sport“ und „Thai-Kultur“ zu fördern und so die Grundlage für viele nachfolgende Kampfkünstler und Kampfsportler zu legen.

Im Jahr 1989 kam es zum Fall der Berliner Mauer, der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Abzug der Alliierten Truppen. Der Sonderstatus Berlins entfiel und die Entwicklung des Muai-Thai Studios konnte eine noch authentischere Richtung einschlagen.

In den Neunziger Jahren, als das Thaiboxen (Muay Thai, Muay Veti), nicht zuletzt auch dank der jahrzehntelangen Grundlagenarbeit des Muai-Thai Studios, hinreichend bekannt geworden war, entwickelte sich das Muai-Thai Studio zur heute bekannten Pahuyuth Schule weiter. Der Fokus der Ausbildung verschob sich zunehmend auf Kämpfen mit und ohne Waffen (Pahuyuth) sowie auf den Schutz und die Pflege des überlieferten Freikämpfer-Wissens (Pahuyuth, Heilkunde und Saiyasart) durch Aufklärung und Unterrichtung.

Die Ausrichtung auf traditionelles Kampfwissen und die stetig wachsende Anzahl an Publikationen seitens der Pahuyuth Schule führte indirekt zur Entwicklung des Muay Boran in Thailand und zu einem wachsenden Interesse an traditionellen thailändischen Kampfkünsten (z.B. Krabi Krabong) auf der ganzen Welt.

Bis heute gilt die Pahuyuth Schule als wichtige Wegbereiterin für die Entwicklung thailändischer Kampfsportarten in Europa, sowie als Maßstab setzende Vorreiterin und Autorität für traditionelle thailändische Kampfkünste weltweit. Ihr Zweck ist der Schutz und die Pflege des überlieferten Wissens und der Kultur der alten Freikämpfer durch Aufklärung und Unterrichtung.

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