Pahuyuth muai thai studio zeitdokument bestaetigung der koeniglich thailaendischen botschaft vom 06 10 1976 featured 2022

Zeitdokument – Bestätigung der Königlich Thailändischen Botschaft vom 06.10.1976

Auf dieser Seite teilen wir ein Dokument aus den Siebziger Jahren, in dem die Königlich Thailändische Botschaft ihre Kenntnisnahme der Eröffnung sowie der Lehrinhalte des Muai-Thai Studios bestätigt. Die Botschaft formell über unsere Aktivitäten in Berlin zu informieren und eine offizielle Bestätigung ihrer Kenntnisnahme einzuholen war zu jenem Zeitpunkt notwendig geworden, um den Vorgaben des Alliierten Vorbehaltsrechts zu entsprechen.

Laut unseren Recherchen, ist die Muai-Thai-Schule, die heute unter dem Namen Pahuyuth-Schule bekannt ist, das erste und einzige Lehrinstitut auf dem Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland, das jemals eine derartige Bestätigung erhalten hat.

Eine Transkription bzw. Übersetzung dieses Schriftstückes sowie Zusatzinformationen zum historischen Kontext befindet sich weiter unten auf dieser Seite.

Transkription / Übersetzung

NO.5018/2519

(Garuda Emblem)

Königlich Thailändische Botschaft
53 Bonn-Bad Godesberg 1
Ubierstraße 65

ZUR KENNTNISNAHME

Hiermit wird bestätigt, dass der thailändische Staatsangehörige Herr – REDIGIERT – , der Königlich Thailändischen Botschaft gegenüber erklärt hat, dass ein unter seiner Aufsicht stehendes „Muai Thai Studio“ in 1000 Berlin 30 (West), Potsdamer Str. 131/III, eröffnet worden sei, um „Muai Thai“ (Thailändisches Boxen) wie auch verschiedene Kunstgriffe und traditionelle, thailändische Arten der Selbstverteidigung zu lehren und zu üben. –

Regeln und Vorschriften, die an die Ausbildung durch das Studio und dessen Arbeitsweise geknüpft sind, werden auch der Botschaft zur Kenntnisnahme vorgelegt.

Bonn-Bad Godesberg, den 6. Oktober 1976

Königlich Thailändische Botschaft
(Siegel und Unterschrift)

Historischer Kontext

Die Pahuyuth Schule wurde im Jahr 1975 als „Muai-Thai Studio“ in Berlin-West gegründet. Sie war die erste Schule in Deutschland, die das damals noch unbekannte „thailändische Kämpfen“ publik gemacht hat. Zu den Aufgaben dieser Lehrstätte gehörte es unter anderem den thailändischen Sportkampf (Muay Veti, Muay Thai, Thaiboxen) und die thailändische Kultur in Europa zu fördern, weshalb man in jener Zeit häufig von z.B. „Thailändischem Sportkampf“, den „Techniken der Thai“ und „Muai Thai“ (mit „i“, was übrigens die Originalschreibweise ist) anstelle von MUAI bzw. PAHUYUTH sprach.

Das Pahuyuth selbst ist kein Sport und streng genommen auch keine thailändische Kampfkunst (Thailand wurde erst 1939 gegründet). Nichtsdestotrotz ist es der Ursprung aller thailändischen und vieler südostasiatischen Kampfkünste und Kampfsportarten, weshalb man zu jener Zeit Teile des Pahuyuth (Insbesondere des MUAI) dazu verwendete, um in Deutschland und Europa „Thai-Sport“ und „Thai-Kultur“ zu fördern und so die Grundlage für viele nachfolgende Kampfkünstler und Kampfsportler zu legen.

Im Jahr 1989 kam es zum Fall der Berliner Mauer, der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Abzug der Alliierten Truppen. Der Sonderstatus Berlins entfiel und die Entwicklung des Muai-Thai Studios konnte eine noch authentischere Richtung einschlagen.

In den Neunziger Jahren, als das Thaiboxen (Muay Thai, Muay Veti), nicht zuletzt auch dank der jahrzehntelangen Grundlagenarbeit des Muai-Thai Studios, hinreichend bekannt geworden war, entwickelte sich das Muai-Thai Studio zur heute bekannten Pahuyuth Schule weiter. Der Fokus der Ausbildung verschob sich zunehmend auf Kämpfen mit und ohne Waffen (Pahuyuth) sowie auf den Schutz und die Pflege des überlieferten Freikämpfer-Wissens (Pahuyuth, Heilkunde und Saiyasart) durch Aufklärung und Unterrichtung.

Die Ausrichtung auf traditionelles Kampfwissen und die stetig wachsende Anzahl an Publikationen seitens der Pahuyuth Schule führte indirekt zur Entwicklung des Muay Boran in Thailand und zu einem wachsenden Interesse an traditionellen thailändischen Kampfkünsten (z.B. Krabi Krabong) auf der ganzen Welt.

Bis heute gilt die Pahuyuth Schule als wichtige Wegbereiterin für die Entwicklung thailändischer Kampfsportarten in Europa, sowie als Maßstab setzende Vorreiterin und Autorität für traditionelle thailändische Kampfkünste weltweit. Ihr Zweck ist der Schutz und die Pflege des überlieferten Wissens und der Kultur der alten Freikämpfer durch Aufklärung und Unterrichtung.

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