Was ist ein Phi Thayong?

Phi Thayong (ผีตายโหง) ist die thailändische Bezeichnung für einen Unfallgeist.

Hintergrund

Ein Phi Thayong (auch Phi Tai Hong) geht im Verständnis der Thai in der Regel auf den plötzlichen Tod eines Mannes oder einer Frau zurück, bei denen kein ordnungsgemäßes Bestattungsritual durchgeführt wurde.

Nach dem Royal Institute Dictionary 1999, dem offiziellen Wörterbuch der thailändischen Sprache, bedeutet „tai hong“ „einen unnatürlichen und gewaltsamen Tod sterben, z. B. ermordet werden oder ertrinken“.

Das Wort „Hong“ (โหง) enthält wiederum zwei Komponenten: „großes Leid“ und „Plötzlichkeit oder Unerwartetheit“, wobei die letztere Komponente im Vordergrund steht, weil Menschen, die zu Phi Tai Hong werden, nicht in der Lage sind, sich auf den Tod vorzubereiten. Daher werden diese Art von Geistern als Erinnerung daran gesehen, dass das Leben unerwartet enden kann und dass jeder ein Opfer des Todes werden kann. Diese Plötzlichkeit beim Ableben, stellt auch den Hauptunterschied zu beispielsweise einem Krankengeist (Pieh Tayhah) dar.

Phi Tai Hong gelten für die Thai als besonders gefährlich und aggressiv, weil sie zu Lebzeiten ihre Träume und Wünsche nicht erfüllen konnten. Der Tod kam für sie zu plötzlich und verhinderte, dass sie ihre Träume verwirklichen konnten. Es sind Wut und Kummer, die sich in Form eines rachsüchtigen Geistes manifestieren, die Phi Tai Hong so gefährlich machen. Dem Glauben nach sind diese Geister in ersten sieben Tage nach dem Tod am aktivsten. Den Lebenden wird geraten, die Gegend zu meiden, in der Phi Tai Hong gestorben sind, da sie oft versuchen werden, andere auf die gleiche Weise zu töten, auf die sie selbst gestorben sind. Daher gehören Phi Tai Hong zu den am meisten gefürchteten Geistern in der thailändischen Kultur.

In der thailändischen Kultur zählen Phi Tai Hong zu den am schwierigsten zu exorzierenden Geisterwesen. Das liegt an ihrer besonders gewalttätigen Natur und daran, dass sie aktiv die Orte heimsuchen, an denen ihr Tod stattgefunden hat, einschließlich der Häuser. Geschichten über diese Art von Geistern und die Exorzismuszeremonien, die erforderlich sind, um sich von ihnen zu befreien, sind in thailändischen Publikationen sehr beliebt.

Phi Thayong Phänomene aus Sicht des Saiyasart bzw. Pahuyuth

Aus Sicht des Saiyasart sind diese Geister auch nicht gefährlicher als andere Geistwesen, sondern lediglich aufgrund ihres sehr plötzlichen Ablebens verwirrt und daher schwerer berechenbarer als manch andere Art von Geistwesen.

Es wird angenommen, dass die alten Freikämpfer (siehe Pahuyuth) eine Menge Erfahrung im Umgang mit Phi Thayong hatten, weil solche Geister eben auch durch Gewalteinwirkung auf dem Schlachtfeld entstehen können.

Phi Thayong in der südostasiatischen Nekromantie

Weil Unfallgeister einen plötzlichen, oftmals grausamen Tod erleiden, sind sie bei asiatischen Nekromanten sehr beliebt, da sich mit ihnen sehr mächtige Talismane und Amulette herstellen lassen. Aus den Überresten der Verstobenen kann wiederum ein besonderes, magisches Leichenöl (Nam Man Prai) gewonnen werden.

Phi Thayong in der Populärkultur

Phi Tai Hong ist auch eine beliebte Figur in der thailändischen Folklore, die im Laufe der Jahre in vielen Filmen und Fernsehsendungen zu sehen war. Eine berühmtes Darstellung eines Phi Tai Hong stammt aus dem thailändischen Film „Buppah Rahtree“ aus dem Jahr 2003.

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