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Hintergrund
Die linkshändige Haltung, auch orthodoxe Haltung oder Normalauslage genannt, ist die häufigste Grundstellung im Boxsport. Bei dieser Haltung steht das linke Bein vor dem rechten Bein, und der Boxer ist in der Regel Rechtshänder.
Das Gegenteil einer Linksauslage bezeichnet man als Rechtsauslage. Kämpfer, die beide Auslagen beherrschen, bezeichnet man als Switch Hitter.
Die Linksauslage bietet rechtshändigen Boxern mehr Durchschlagskraft für die dominantere, rechte Hand ist und eine Körperdrehung ist in der Linksauslage besser möglich. Die Linksauslage Haltung ermöglicht auch eine bessere Verteidigung gegen ebenfalls rechtshändige Gegner.
Linksauslage im Boxsport
So wie die meisten Menschen entweder Rechts- oder Linkshänder sind, haben auch die meisten Boxer eine bevorzugte Schritt-Körper-Haltung. Die Mehrheit der Boxer boxt in der Linksauslage, die deshalb auch als „Normalstellung“ bezeichnet wird.
Rechtsausleger sind für viele Linksausleger ungewohnt zu boxen. Der seltener vorkommende Schlagabtausch zwischen beiden Grundstellungen erfordert für den linkshändigen Boxer eine veränderte Taktik, Technik und Bewegung. Außerdem sind Anpassungen in der Distanzarbeit notwendig.
Gute Boxer können auch während des Kampfes in die jeweils andere Position wechseln und so Vorteile ausnutzen oder Nachteile vermeiden. Ein Wechsel der Grundstellung während eines Kampfes ist oft mit körperlicher Anstrengung und einem Verlust des Rhythmus verbunden. Deshalb empfehlen viele Boxtrainer ihren Schützlingen, frühzeitig ihre bevorzugte Haltung zu finden und nur in besonderen Situationen oder bei Bedarf von ihr abzuweichen.
Ausbildung von Linksauslegern
Beim Unterrichten von Anfängern wird zwischen natürlichen Rechtshändern und natürlichen Linkshändern sowie Rechtsauslegern unterschieden, die erst aufgrund einer Verletzung oder einer individuellen Vorliebe gelernt haben, mit der anderen Hand zu führen. Dementsprechend sind unterschiedliche Herangehensweisen notwendig, um die Grundhaltung zu vermitteln.
Während Rechtshänder bzw. Linksausleger nur minimal in ihrer Herangehensweise umgestellt werden müssen, benötigen natürliche Linkshänder eine wesentlich umfangreichere Umschulung ihrer motorischen Fähigkeiten. Nicht jeder Boxtrainer ist für eine derartige Ausbildung qualifiziert und nicht jeder Boxstall ist in der Lage oder Willens einen natürlichen Linkshänder zu fördern.
Hier spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle – viele Boxpromoter wollen nicht riskieren, in einen Boxer mit Rechtsauslage zu investieren, dessen Entwicklungspotenzial durch häufige Niederlagen gegen orthodoxe Kämpfer in einem frühen Stadium seiner Karriere eingeschränkt werden könnte. Ein weiterer Faktor, der zu dieser Entwicklung beiträgt, ist, dass es den meisten Amateurvereinen an geeigneten Sparringspartnern für junge Rechtsausleger fehlt. Dadurch werden bereits in einem frühen Stadium künstliche Defizite geschaffen.
Linksauslage im Pahuyuth / Muai
Im Pahuyuth bzw. Muai werden Techniken grundsätzlich in beiden Auslagen gelernt und geübt. Im Partnertraining bzw. Sparring wird ein Wechsel der Auslage noch weiter forciert, da dies dem Anwendungsbereich des MUAI (zum Beispiel im Kampf gegen mehrere Gegner, siehe Rudelboxen) am ehesten entspricht.
Alle MUAI-Kämpfer müssen beide Auslagen sowie deren Wechsel (und weitere Kampfpositionen) beherrschen und sind folglich als Switch Hitter ausgebildet.
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